Navigation Bericht vom 7. IBSA Torball-Weltcup 2010 von 30. - 31. Oktober 2010
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Gute Performance trotz Schlafdefizit

Vorab: das Endklassement sowie die Einzelspielergebnisse gibt es hier.
Vom Herrenfinalspiel gibt es eine Videoaufzeichnung unter dem Link Videos!

Das Abenteuer Torball-Weltcup begann für uns am Freitag gegen 17 Uhr beim Check-In am Flughafen Wien-Schwechat. Von dort ging es via Flugzeug nach Rom das wir etwa gegen 20:30 Uhr erreichten. Ein Kleinbus sollte dort für uns bereitstehen um uns in das etwa 180 Kilometer entfernte Teramo – dem Austragungsort zu bringen. Wie wir doch erfahren mussten, hatte der Fahrer einen Unfall welcher zum Glück verletzungsfrei ausging. Das Organisationsteam war nun erneut gezwungen, ein Fahrzeug samt Fahrer aufzutreiben um uns eben ins Quartier zu bringen. Als der Fahrer am Flughafen eintraf, war es bereits 1 Uhr nachts. Schlussendlich erreichten wir unser Hotel gegen 3:30 Uhr und landeten erst wenige Minuten später endlich im Bett. Viel Zeit blieb freilich nicht mehr. Um das Frühstück fielen wir leider auch um da bereits mit 7 Uhr der Zeitpunkt für die Fahrt zur 30 Kilometer entfernten Sporthalle festgelegt war und das Hotel unserer Information zu Folge erst ab 7 Uhr ein Frühstücksbuffet anbot.

Hier ein paar Bilder vom Quartier - dem Grand Hotel Don Juan

Bild Hotel 1 Bild Hotel 2 Bild Hotel 3 Bild Hotel 4

Samstag, der 1. Spieltag

Um 7:45 Uhr erreichten wir die Sporthalle. Das erste Duell war um 8:00 Uhr angesetzt und zwar das Spiel Tirol gegen ABSV Wien. Also schnell rein in die Torballhose, in die Knie- und Ellbogenschützer, rein in das Trikot! Schnell, schnell. Schließlich sollten wir uns ja noch aufwärmen. Immerhin soll es gleich zum Duell mit dem Titelverteidiger kommen! Der Tag fing genau so an wie die Nacht zuvor geendet hatte. Unserem Mannschaftskapitän riss gerade jetzt auch noch das Schuhband! Im Eiltempo versuchten wir, das Problem zu lösen und beeilten uns, auf das Spielfeld zu kommen. Eigentlich konnte alles doch nur besser werden…

BSS Tirol – ABSV Wien   0 : 3  (Halbzeit 0 : 1)
Noch nie zuvor konnten wir den Tirolern in Bestbesetzung
2 Punkte im direkten Duell abnehmen. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel an und der Torball-Weltcup 2010 hatte somit begonnen. Das Spiel wog hin und her. Keine Spur mehr von Müdigkeit. Wir alle waren bis zu den Haarspitzen motiviert! Jürgen gelang aus dem Spiel heraus plötzlich das so wichtige Führungstor. Weiters verteidigten wir sehr gut
und machten keine Fehler im Angriffsspiel. Zur Halbzeit lagen wir also knapp mit 1 : 0 voran.  
Bild zeigt unser Team am Spielfeld

In der 2. Spielhälfte wurde der Druck für den Titelverteidiger höher. Nach einer geworfenen Leine konnte wiederum Jürgen den Freistoß zum 2 : 0 nutzen. Spätestens als Tirol den dritten Ball in die Leinen warf und wir den folgenden Teampenalty zum 3 : 0 nützten war klar, dass dem ersten vollen Erfolg über Tirol nichts mehr im Wege stand.

Bild zeigt wie ein geworfener Ball mit Karacho auf unsere Abwehrreihe zufliegt ABSV Wien – Heidiland   2 : 3  (Halbzeit 1 : 1)
Christian gelang durch einen Freistoß die 1 : 0 Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang dem Torballmeister aus der Schweiz aber der Ausgleich durch einen genauen Wurf in die Schnittstelle. Jürgen brachte uns erneut durch einen präzisen Wurf wieder in Führung. Durch 2 wirklich unnötige Abwehrschnitzer (Hand- sowie Fußfehler) konnte Heidiland aber schließlich das Duell für sich entscheiden. „Auf diesem Niveau darf das nicht passieren“ rügte uns unser Trainer.

ABSV Wien – Marseille   2 : 4  (Halbzeit 1 : 2)
Christian und Harald trafen jeweils zu unseren Gunsten. Obwohl wir auch in diesem Spiel wieder 1 : 0 voran lagen, mussten wir uns schlussendlich geschlagen geben. Entscheidend waren aber hier zwei taktische Fehler. Erstens funktionierte ein Positionswechsel unserer beiden Seitenspieler nicht rasch genug weswegen wir einen Treffer kassierten und zweitens, weil das Stellungsspiel eines Spielers falsch war und deswegen eine Schnittstelle offen war. Dies besiegelte Leider unsere zweite Niederlage im Bewerb.

Bild zeigt unser Team vor dem nächsten wichtigen Spiel am Spielfeld ABSV Wien – Reggina   5 : 4  (Halbzeit 4 : 1)
Warum sollte nicht auch unser Trainer Haare lassen bei diesem Welcup! Nach einer souveränen ersten Spielhälfte, wackelte in Spielhälfte 2 nicht nur das Tornetz hinter uns mehrmals sondern auch unsere Defensive. Durch viele Unachtsamkeiten konnte Reggina sogar den Ausgleich zum 4 : 4 herstellen. Zum Glück gelang Jürgen noch in der letzten Spielminute durch einen goldenen Schuss in die linke Schnittstelle der Siegestreffer.

Gut war, dass an diesem Tag ein relativ mildes Wetter herrschte sodass unser Trainer langsam aber doch wieder etwas abkühlte!

ABSV Wien – Teramo   5 : 2  (Halbzeit 4 : 1)
Im letzten Duell des ersten Spieltags stand uns Italiens Meister Teramo gegenüber. Begünstigt durch den Ausfall des Mittelspielers von Teramo welcher verletzungsbedingt aufgeben musste, kamen Jürgen (2 Tore) und Harald (3 Tore) relativ mühelos durch die doch sehr löchrige Abwehr unseres Gegners hindurch. Im Gegensatz zum vorangegangenen Spiel behielten wir hier klar die Oberhand und vergaben nicht wieder leichtfertig den erspielten Vorsprung.

Sonntag, der zweite Spieltag

Nach einer wirklich erholsamer Nacht gingen wir auch am zweiten Spieltag voller Motivation in unsere Spiele. Unser Ziel war einfach, so viele Punkte wie möglich zu machen. Und sollte ein Spiel doch verloren gehen, dann nicht zu hoch.
Bild zeigt unser Team während einer erfolgreichen Abwehr Bild zeigt Helmut und Jürgen mit Kuh


ABSV Wien – Budapest   6 : 0
  (Halbzeit 4 : 0)
Das Team Budapest war genau genommen das Nationalteam aus Ungarn und auch das jüngste des gesamten Teilnehmerfeldes. Christian und Jürgen brachten unser Team mit dem jeweils ersten Schuss gleich 2 : 0 in Führung was unserem Spiel sichtlich Lockerheit verschaffte. Weiters gelangen Jürgen aus dem Spiel heraus 2 weitere Treffer sowie die Verwertung von 2 Strafwürfen. Bezeichnend war auch hier wieder, dass unsere Defensive die gesamte Spieldauer über keine einzige Lücke aufwies und wir auch im Angriff fehlerlos blieben.

ABSV Wien – Waasland   1 : 1  (Halbzeit 1 : 0)
Die Belgier durfte man schon vor Beginn des Weltcups zu den Topfavoriten zählen. In ihren bisher 6 absolvierten Spielen beim laufenden Weltcup gewannen sie bis zu unserer Begegnung immerhin 5 und mussten sich nur Dortmund knapp mit 0 : 1 geschlagen geben. Jedoch schon fast traditionell erspielten wir uns das Führungstor. Diesmal war es Harald der den Ball über die belgische Abwehrreihe hob. Bis zur Pause änderte sich daran auch nichts mehr. In der 2. Halbzeit kam plötzlich ein Ball über unsere Abwehr geflogen, prallte gegen die Torstange und flog von dort noch an die Querlatte und schließlich aus dem Spielfeld heraus. Durchatmen! Waasland machte ordentlich Druck und der Ausgleich – so fair sind wir – lag schon längst in der Luft. Etwa in Minute 8 war es dann auch so weit und am Ende trennten wir uns mit einem gerechten Unentschieden.

Dortmund – ABSV Wien   4 : 4  (Halbzeit 2 : 3)
Das letzte Spiel in der Vorrunde bestritten wir gegen den Deutschen Meister aus Dortmund. Die Deutschen hielten bis zu diesem Duell bei 10 Punkten während wir 9 Punkte auf dem Konto hatten. Um in das Halbfinale einzuziehen würde Dortmund ein Unentschieden reichen während wir in jedem Fall gewinnen mussten! Für uns war klar: der Druck lag eher bei Dortmund. Wir hatten in diesem Duell bestimmt weniger zu verlieren. Christian war es, der aus einem gewaltigen Reflex blitzschnell das längst gewohnte Führungstor für uns erzielte. 
Bild zeigt die Damenteams von Paris und Rom am Spielfeld

Dortmund blieb ob der Situation aber erstaunlich ruhig und schaffte es auch, den Ausgleich herzustellen. Jürgen bugsierte ein paar Würfe später wieder den Ball zur erneuten Führung ins gegnerische Tor. Wieder wenig später glichen die Deutschen aber aus. Als Jürgen das 3 : 2 gelang, pfiff der Schiedsrichter die 1. Spielhälfte ab und so gingen wir mit einem knappen Vorsprung in die Halbzeit.
Bei diesem Spielstand wären wir im Halbfinale wussten wir. Nach wenigen Würfen in Hälfte 2 passierte uns aber ein Fehler da wir den Ball in die Leine setzten und so Dortmund einen Freistoß zugesprochen bekam. Ausgleich! Es kam wie es kommen musste. Dortmund schoss ein weiteres Tor und führte nun 4 : 3. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch schon die letzte Spielminute angesagt. Wir benötigten nun also 2 Treffer um in das Halbfinale einzuziehen. Kurz vor Ende bekamen wir einen Freistoß zugesprochen da Dortmund eine Leine traf. Christian erzielte daraus den Ausgleich zum 4 : 4. Natürlich hatten es die Deutschen jetzt nicht mehr eilig den Ball wieder loszuwerden. 2 oder 3 Schüsse würden uns noch blieben um doch noch das Tor zu machen. Unser Gegner lag aber sicher und brachte den Spielstand so über die Zeit.

Den Sprung ins Halbfinale haben wir somit nicht geschafft. Doch wir haben den 5. Platz in einem mit Topmannschaften gespicktem Teilnehmerfeld erreicht und das kann sich wirklich sehen lassen! Es war ein insgesamt aufregendes Wochenende mit vielen „Aufs“ und wenig „Abs“, mit tollen Spielen, netten Leuten, gutem Essen, ausgezeichnetem Wein, einem schicken Quartier, einer netten Ortschaft und bemühtem Organisationsteam und GÄHN… wenig Schlaf!

Spielstatistik:
Torerfolge
Harald Fiedler 5 Tore
Jürgen Kammerer 17 Tore
Christian Punz 6 Tore
Leinenwürfe
gesamt: 10
illegal Diffence: 1
4. Wurf: 1
Bild zeigt die nahezu volle Tribühne Bild zeigt die Bühne des Torball-Weltcups - das Spielfeld

 

Bild von Trainer Erich Geyer







Torballtrainer Erich Geyer: „Vorweg muss ich sagen, dass ich auf meine Mannschaft sehr stolz bin. Sie hat enormen Kampfgeist bewiesen. Dadurch waren wir auch in der Lage, mit sämtlichen Spitzenteams mitzuhalten. Ich bin froh, die Chance bekommen zu haben, überhaupt am Weltcup teilzunehmen. Mein Ziel war es, zu lernen und eventuell 2 oder 3 Punkte mitzunehmen. Wir haben gegen Weltcupsieger Tirol gewonnen und weiters Waasland und Dortmund Punkte abgenommen. Dies sind jene Teams, die am Ende auch die Plätze 1 bis 3 belegt haben. Hinblickend auf die Wiener-Torballmeisterschaft und die Staatsmeisterschaft stimmt mich unsere Leistung sehr zuversichtlich. Ich möchte mich auch bei Michael Ott dafür bedanken, dass er während meiner verletzungsbedingten Trainingspause für mich eingesprungen ist und die Sache übernommen hat!“

 

Bild von Helmut Helmut Wasserbauer: „Mit 10 erreichten Punkten bin ich sehr zufrieden. Gleich das erste Spiel war meiner Meinung nach das beste. Das spannenste aber war jenes gegen Dortmund. Schade, dass wir das Halbfinale nicht erreicht haben. Aber nachdem das nicht unbedingt unser Ziel war, bin ich insgesamt sehr zufrieden.“

 

Bild von Christian Christian Punz: „Taktisch und spielerisch haben wir uns in unseren Spielen wirklich gut verhalten und auch das umgesetzt, was sich unser Trainer vorgestellt hat. Wir müssen mit unserer Leistung zufrieden sein. Die 10 erreichten Punkte zeigen, dass wir beinahe mit den besten der Welt mithalten können.“

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